Manche Kinder fragen ihre Eltern, andere machen es mit sich selbst aus. Oft wollen sie ihre Eltern damit schonen, fühlen sich schuldig oder sind in einem ständigen Loyalitätskonflikt.
Frustration, Wut und Trauer gehören oft zu Trennungen von Paaren dazu. Eltern sind ja keine Roboter! Wenn Paare sich trennen, nehmen sie sich fest vor, weiterhin gute Eltern zu sein. Den meisten Eltern ist klar, dass die Kinder während dieser Trennungsphase ein hohes Mass an Sicherheit, Geborgenheit und Verlässlichkeit brauchen, um mit ihren eigenen Ängsten besser klar kommen zu können. Doch bei allen guten Vorsätzen bleibt es oft eine grosse Herausforderung, liebevolle und kooperative Eltern zu bleiben und gleichzeitig die eigene Frustration über den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin wegzustecken.
Liebe ist kein Ereignis, sondern ein Prozess, in dem sich über die Jahre unterschiedlichste Gefühle entwickeln. So liegt es nahe, dass auch eine Trennung kein abruptes Ereignis ist, sondern eine Entwicklung, der immer ein – manchmal schleichender – Ablösungsprozess vorausgeht. Dazu gehört, sich innerlich mit Erfahrungen und Verletzungen, die man während der gemeinsamen Paar- und Elternzeit gemacht hat, zu versöhnen. Gelingt dies nicht oder nur sehr zögerlich, wird die Kooperation als Mutter und Vater zum Wohle der Kinder schwierig.
Kinder sind ein guter Grund, um sich als „Eltern-Paar“ nochmals Mühe zu geben. Trennungsbegleitung kann Paare während oder nach einer Trennung dabei unterstützen, ihre Elternaufgaben wieder konstruktiv wahrzunehmen. Versöhnungsprozesse können eingeleitet werden und ermöglichen beiden Partnern, die wirkliche Trennung und Freiheit aus der „alten Beziehung und Liebe“.
Kinder können einen „heilsamen“, gesunden Umgang mit der schwierigen und traumatischen Situation lernen. Sie brauchen dazu jedoch mindestens ein Elternteil, der sich mit der „alten Paargeschichte“ versöhnt hat.
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